
Las Chicatas und die Atacama-Wüste
Las Chicatas sind mehr als nur ein Laufteam: Sie sind ein Kollektiv von Frauen, die bereit sind, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten. Im Jahr 2025 nahmen sie an der chilenischen Ausgabe des The Speed Project teil und durchquerten eine der extremsten Umgebungen der Welt: die Atacama-Wüste. Ein 500 km langer Staffellauf, mit einer durchschnittlichen Höhe von 3.700 Metern und Gipfeln auf 4.400 Metern, verbunden mit extremen Temperaturschwankungen – eine außergewöhnliche Herausforderung, bei der jeder Schritt ein Kampf gegen die Elemente war. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit erreichten sie eine beeindruckende Leistung und beendeten das Rennen in 43 Stunden auf dem 2. Platz der Gesamtwertung als bestes Frauenteam.
Mehr als nur eine sportliche Leistung war es ein menschliches und sportliches Abenteuer, bei dem Ausdauer, Widerstandskraft und Solidarität bis an ihre Grenzen getestet wurden. Während dieser Reise setzten sie sich für den Frauensport ein und unterstützten die Organisation "À Chacun Son Everest", die Frauen in der Brustkrebsremission begleitet.

LEISTUNG & UMWELT
Wie hat euer Körper auf die Höhe und die extremen Wüstenbedingungen reagiert? Musstet ihr eure Belastungssteuerung unterwegs anpassen?
Einige von uns spürten die Auswirkungen der Höhe: Atemnot, Magenprobleme und die zusätzliche Erschöpfung durch die Anstrengung in der Höhe. Trotz einiger Rückschläge reagierte unser Körper besser als erwartet – wahrscheinlich dank der Akklimatisierungstage vor dem Rennen. In Bezug auf die Temperatur hatten wir uns vorher gut informiert und entsprechend ausgerüstet, aber die Schwankungen von -1 bis 28 Grad überraschten uns dennoch und führten zu zusätzlicher Erschöpfung. Wir hatten einen ursprünglichen Laufplan, der die Bedingungen berücksichtigte, kommunizierten aber regelmäßig miteinander, um uns zu schützen: kürzere Abschnitte bei starker Erschöpfung, längere Strecken bei besserer Verfassung oder das Übernehmen einer Etappe für eine Teamkollegin bei Bedarf.
Welche Strategien habt ihr entwickelt, um trotz Müdigkeit und Schlafmangel ein wettbewerbsfähiges Tempo zu halten?
Wir setzten auf sehr kurze Wechsel für jede Läuferin und teilten das Team in zwei Untergruppen, um längere Erholungsphasen (30-minütige Nickerchen) zwischen den Blöcken zu ermöglichen.
Rückblickend: Würdet ihr etwas an eurer physischen oder mentalen Vorbereitung ändern?
Ehrlich gesagt, haben wir uns so gut vorbereitet und das Rennen lief so reibungslos, dass wir nichts ändern würden! :)

ABENTEUER & SELBSTÜBERWINDUNG
Solche Herausforderungen sind genauso mental wie körperlich. Wann musstet ihr am tiefsten in eure Reserven greifen?
Definitiv in den Nachtetappen, besonders in der zweiten Nacht. Neben der angesammelten körperlichen Erschöpfung war das Laufen auf geraden, stockdunklen Straßen ohne Orientierungspunkte bei eisiger Kälte eine mentale Herausforderung. Doch wir haben uns gegenseitig immer wieder motiviert, uns unterstützt, wenn jemand die Kraft verlor, und in der Begleitfahrzeug lief eine energiegeladene Playlist, um uns für die nächste Etappe aufzupumpen.
Gab es einen Moment, in dem ihr das Ausmaß eurer Leistung wirklich realisiert habt?
Ungefähr 60 km vor dem Ziel bekamen wir einen Screenshot mit den Positionen der Teams und stellten fest, dass wir auf dem zweiten Platz lagen – hinter einem lokalen chilenischen Mixed-Team, das das Terrain perfekt kannte. In diesem Moment wurde uns klar, dass unsere Strategie und Organisation sich ausgezahlt hatten und unser unerschütterlicher Teamgeist uns bis ins Ziel tragen würde.


UNTERSTÜTZUNG & AUSRÜSTUNG
Was war eure unverzichtbare Ausrüstung für diese extremen Bedingungen? Gab es ein Teil, das euch besonders überrascht hat?
Abgesehen von der Kompressionskleidung und den Socken, die wir bereits kannten, haben uns zwei Artikel besonders beeindruckt:
- Vielseitige Stirnbänder – perfekt bei Kälte und Hitze.
- Hochleistungs-Isolationsjacken – ideal zum Laufen in der Kälte, da sie uns warm hielten, ohne dass wir übermäßig schwitzten oder zwischen den Etappen auskühlten.
Wie hat euch die Unterstützung von Compressport geholfen, eure Erholung und euren Komfort während des Rennens zu optimieren?
Compressport bietet eine extrem umfangreiche Auswahl an Accessoires und Erholungsartikeln, die uns geholfen haben, jedes Detail der Herausforderung zu managen. Die Effizienz und der Komfort der Produkte waren ein echter Vorteil, besonders in der Wüste, wo selbst kleinste Unannehmlichkeiten schnell zu großen Hindernissen werden können. Die Produkte sind zuverlässig, vielseitig kombinierbar und boten immer die nötige Unterstützung – egal, ob beim Laufen oder in den Ruhephasen.

INSPIRATION & VORBILDFUNKTION
Ihr setzt ein starkes Zeichen für den Frauensport. Welche Wirkung erhofft ihr euch auf die nächste Generation von Athletinnen?
Wir hoffen, Frauen zu inspirieren, die sich noch nicht trauen, sich auf Ausdauerabenteuer einzulassen – Frauen, die an sich zweifeln, sich nicht legitim fühlen oder mit äußeren Barrieren kämpfen, sei es durch Stereotypen oder den Blick ihres Umfelds. Wenn unser Weg ihnen den Mut und das Selbstvertrauen gibt, es zu versuchen, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Wie kann Ausdauersport eurer Meinung nach ein Werkzeug zur Stärkung von Frauen sein?
Ausdauersport lehrt, eigene Grenzen zu überschreiten, und baut ein Selbstvertrauen auf, das weit über den Sport hinausgeht. Eine Frau, die erkennt, dass sie eine so intensive körperliche Herausforderung meistern kann, wird sich auch in anderen Lebensbereichen stärker fühlen – sei es im Beruf, bei persönlichen Entscheidungen oder im Alltag.
Welchen Rat würdet ihr einem Frauenteam geben, das ein Abenteuer dieser Größenordnung wagen möchte?
Umgebt euch mit den richtigen Menschen – Menschen, die wirklich an euch glauben, eure Energie teilen und eure Erfolge feiern, als wären es ihre eigenen. Wir hatten das Glück, ein eng verbundenes Team und engagierte Partner zu haben, die uns ermutigten, unsere kühnsten Träume zu verfolgen. Es gibt keine schlechten Projekte – nur Teams, die auf eine gemeinsame Vision ausgerichtet sein müssen.


UND WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?
Habt ihr schon eine neue Herausforderung im Kopf, die diese Atacama-Durchquerung toppen könnte?
Die Idee spukt schon in unseren Köpfen herum! Die Atacama war ein einzigartiges Abenteuer, aber wir lieben die Herausforderung und wollen die Intensität eines weiteren Team-Staffellaufs erleben. Vielleicht nehmen wir an der französischen Ausgabe teil, falls sie wieder stattfindet!
Hat diese Erfahrung eure Sicht auf den Sport und das Abenteuer verändert?
Wir waren schon vorher leidenschaftliche Läuferinnen, aber dieses Abenteuer hat uns gezeigt, dass wir zu viel mehr fähig sind, als wir dachten. Es hat uns noch mehr Lust gegeben, zu erkunden, unsere Komfortzone zu verlassen und uns weiterhin gemeinsam neuen Herausforderungen zu stellen.
Mach dich bereit für dein nächstes Abenteuer!
*Photos credits : Mathieu Lapeyre & Teddy Dewavrin